Geschichte der Kartenspiele

Ob eine spannende Runde Poker oder Black Jack – der Reiz der klassischen Kartenspiele zieht Spieler aus der ganzen Welt an. Was vor ein paar tausend Jahren im damaligen Orient begann, wurde im Lauf der Jahre zu einer der beliebtesten Arten der Unterhaltung. Im Folgenden erfahren Sie alles über die Geschichte des Kartenspiels.

Ursprung

Der Ursprung des Kartenspiels führt nach Ostasien des 12. bzw. 13. Jahrhunderts. Die ersten Spielkarten wurden im 12. Jahrhundert in China und Korea gefunden. Das ist kaum verwunderlich, denn aus China stammen auch Feuerwerk, Nudeln, Papier und Tee. Die frühesten Abbildungen der Karten entstammen der Tang-Dynastie, die von 618 bis 907 regierte. Zu dieser Zeit spielten Chinesen mit Karten als eine Alternative zu Spielen wie Schach, Domino und Mahjong. Die Karten waren jedoch eigentlich keine richtigen Karten aus Papier, sondern waren das Fliesen aus Knochen. Erst im 12. Jahrhundert, als das Papier erfunden worden ist, wurden Karten aus schwerem Papier produziert und enthielten Symbole wie Schlagstöcke, Zahlen, Münzen usw.

Der Nahe Osten

Schon bald gewannen Spielkarten große Beliebtheit auch im Westen. Im Nahen Osten erlebte das klassische Kartenspiel unter muslimischer Regierung eine wahre Renaissance. Es wurden zum ersten Mal vier verschiede Farben, Reihen und Bildkarten eingesetzt. Dies waren Elemente, die wir noch heute in jedem klassischen Spiel kennen. Die vier Farben waren zuerst Münzen, Stöcke, Schwerter und Tassen. Später wir aus Münzen Karo, Herzen haben Tassen ersetzt, Stöcke und Tassen werden zum Kreuz und zu Herzen. Anschließend gibt es noch die ägyptischen Mamluken Karten mit insgesamt 52 Karten, vier Farben, drei Bildkarten und zehn Zahlenkarten.

Französischer Look

Vom Nahen Osten haben es die Karten im Lauf der Jahre nach Europa geschafft, wo die sie mit zahlreichen neuen Designs versehen wurden. Je nach kulturellen Einflüssen haben die Farben natürlich stark variiert – dasselbe galt auch für Bilder. Von Bären, Hasen und Rosen über Wildschweine, Hunde und Blumen – auf den Karten seit dem 14. Jahrhundert war fast alles zu sehen. Insbesondere die Spanier und Italiener haben die Muster des Nahen Ostens beibehalten, darunter Bilder wie Goldmünzen, Stöcke, Tassen und Schwerter.

Der Stapel aus Osteuropa enthielt Abbildungen von Tieren, Schwertern, Hellebarden und Musikinstrumenten. Für die heutigen Designs waren jedoch die Franzosen verantwortlich. Im Deck waren Karten von Pik, Kreuz, Karo und Herzen zu sehen. Eigentlich entsprechen die Bildkarten historischen Figuren, die tatsächlich gelebt haben.

Der Pik-König ist der König David von Israel, der Karo-König bildet Julius Caesar ab und Alexander den Großen finden Sie auf dem Kreuz-König. Eine interessante Geschichte steht auch hinter dem Herz-König. Die Bildkarte stellt den König Karl den Größen dar. Besonders interessant ist sein Schnurrbart. Wieso? Weil er keines hat – im Gegensatz zu anderen Figuren. Außerdem geht dem König ein Schwert durch den Kopf, also wird er oft als der Suizid-König bezeichnet.

Die Damen und Buben

Es wurden aber nicht nur die Könige von historischen Personen inspiriert, sondern auch die Damen und die Buben. So stellt die Pik-Dame die Göttin Athene und die Karo-Dame die Ehefrau von Jacob Rachel dar. Eine Königin der griechischen Mythologie Argeaist die Kreuz-Dame und es bleibt noch die biblische Heldin Judith als die Herz-Dame.

Dann kommen noch die Buben. Der Pik-Bube ist ein Ritter von Karl dem Großen namens Ogier. Der trojanische Prinz Hektor ist der Karo-Bube, Judas Makkabäus war ein hebräischer Krieger und ist der Kreuz-Bube. Und dazu kommt noch La Hire, ein Anhänger von  Jeanne d’Arc als der Herz-Bube.